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10. dezember:
Wir gehen immer verloren
wenn uns das Denken befällt.
Und werden wiedergeboren,
wenn wir uns ahnend der Welt
anvertrauen und treiben
wie die Wolken im hellen Wind.
Denn alle Grenzen die bleiben
sind ferner als Himmel sind.
Und es will vieles werden,
aber wir greifen es kaum.
Wie lange sind wir auf Erden
Ängstliche noch im Traum.
Fragwürdige noch wie lange,
da alles sich schon besinnt,
da das, was einstens so bange,
schon klarer vorüberrinnt?
Dass uns ein Sanftes geschähe,
wenn uns der Himmel berührt,
und seine atmende Nähe
uns ganz zum Hiersein verführt.
Jean Gebser
11. dezember:
Möge diese Morgendämmerung einen neuen Tag einläuten,
an dem Frieden und Harmonie
in unsere Herzen und Gemüter strömen.
Einen Tag,
an dem wir die feinen Rhythmen der Ganzheit,
die kraftvolle Präsenz des Eins-Seins entdecken.
Lasst uns an diesem Tag lernen,
mit allen Wesen im gesegneten Reich der Stille zu verweilen
und mit dem einzigen Herzschlag und Puls
des ewigen Seins zu verschmelzen.
Vimala Thakar
12. dezember:
Heute Morgen bin ich aufgewacht - und fast unmittelbar gingen die Gedanken los:
was ich alles tun muss, was ich alles noch nicht getan habe, ob das auch alles zu schaffen ist,....
Und mit diesen Gedanken einher geht körperlich spürbar eine Verengung, eine Anspannung, Emotionen werden initiiert, die Angst, zu versagen oder nicht zu genügen, das Wort "Stress" formt sich in meinem Kopf, das wiederum körperliche und physische Reaktionen hervorruft ... ein faszinierendes Schauspiel.
Und plötzlich wird es ruhiger. Allein das Bemerken, dass da ein altbekanntes Muster abläuft, fast automatisch, bewirkt, nicht mehr "mitgerissen" zu werden;
das Gewahren hilft mir, nicht Teil dessen zu werden, was da "passiert".
Es öffnet sich die 12. Tür des klaerwerk berlin Adventskalenders:
Wenn die sich verändernden Zustände unseres Körper-Geistes
einfach so gelassen werden,
ohne Bewertung,
ohne den Willen, sie zu kontrollieren oder zu unterdrücken,
dann entsteht aus sich selbst heraus eine neue Stille.
Toni Packer