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22. dezember

 

Nimm dir Zeit, den Himmel zu betrachten.
Suche Gestalten in den Wolken.
Höre das Wehen des Windes
und berühre das kalte Wasser.
Gehe mit leisen, behutsamen Schritten.

Alle Dinge der Schöpfung sind heilig.

Jeder Morgen ist heilig,

jeder Tag ist heilig…

Bedenkt, dass alle Geschöpfe dieser Welt heilig sind.

Indianische Weisheit

 

 

23. dezember

 

Verzeihen

Wenn ein Stammesmitglied der Babemba in Südafrika ungerecht gewesen ist oder unverantwortlich gehandelt hat, wird er in die Dorfmitte gebracht, aber nicht daran gehindert wegzulaufen.

Alle im Dorf hören auf zu arbeiten und versammeln sich um den „Angeklagten“. Dann erinnert jedes Stammesmitglied, ganz gleich welchen Alters, die Person in der Mitte daran, was sie in ihrem Leben Gutes getan hat.
Alles, an das man sich in Bezug auf diesen Menschen erinnern kann, wird in allen Einzelheiten dargelegt. Alle seine positiven Eigenschaften, seine guten Taten. Seine Stärken und seine Güte werden dem „Angeklagten“ in Erinnerung gerufen. Alle, die den Kreis um ihn herum bilden, schildern dies sehr ausführlich. Die einzelnen Geschichten über diese Person werden mit absoluter Ehrlichkeit und großer Liebe erzählt. Es ist niemandem erlaubt, das Geschehene zu übertreiben und alle wissen, dass sie nichts erfinden dürfen.
Niemand ist bei dem, was er sagt, unehrlich und sarkastisch.
Die Zeremonie wird so lange fortgeführt, bis jeder im Dorf mitgeteilt hat, wie sehr er diese Person als Mitglied der Gemeinschaft schätzt und respektiert. Der ganze Vorgang kann mehrere Tage dauern.
Am Ende wird der Kreis geöffnet und nachdem der Betreffende wieder in den Stamm aufgenommen worden ist, findet ein fröhliches Fest statt.

aus: Gabriele Steinbach, www.geschichten-netzwerk.de

 

24. dezember

 

Friede

Der erste Friede,
der wichtigste, ist der,
welcher in die Seelen der Menschen einzieht,
wenn sie ihre Verwandtschaft,
ihr Einssein mit dem Universum begreifen
und inne werden,
dass im Mittelpunkt der Welt
das große Geheimnis wohnt,
und dass diese Mitte tatsächlich überall ist.
Sie ist in jedem von uns.
Dies ist der wirkliche Friede,
alle anderen sind lediglich
Spiegelungen davon.

Der zweite Friede ist der,
welcher zwischen Einzelnen geschlossen wird.

Und der dritte ist der zwischen Völkern.

Doch vor allem sollt Ihr verstehen,
dass es nie Frieden
zwischen Völkern geben kann,
solange nicht der erste Friede vorhanden ist,
welcher, wie ich schon oft sagte,
innerhalb der Menschenseelen wohnt!

Hehakà Sapa / Black Elk