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16. dezember:
Wir sagen oft: „Sitz nicht so herum, tu etwas!“
Doch wir sollten diesen Satz umdrehen.
Wir sollten sagen:
Tu nicht einfach etwas,
setz Dich hin –
sei da!
So können wir eine neue Dimension des Seins hervorbringen:
so zu sein,
dass Frieden, Geschwisterlichkeit,
Verstehen und Mitgefühl möglich werden.
Thich Nhat Hanh
17. dezember:
Wann fängt Weihnachten an?
Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt,
wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt,
wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt,
wenn der Laute bei dem Stummen verweilt
und begreift, was der Stumme ihm sagen will,
wenn das Leise laut wird und das Laute still.
Wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos,
das scheinbar Unwichtige wichtig und groß.
Wenn mitten im Dunkel ein winziges Licht
Geborgenheit, helles Leben verspricht.
Und du zögerst nicht,
sondern du gehst so wie du bist
darauf zu,
dann,
ja dann
fängt Weihnachten an.
Rolf Krenzer
18. dezember:
Tatsache ist, dass das Leben eine Ganzheit ist, eine unteilbare, nicht-fragmentierbare Ganzheit, in der jedes Element alle anderen beeinflusst und nichts als irrelevant abgetan werden kann, [...] dass wir in Ganzheit alle miteinander verbunden und gleichwertig sind.
[...]
Die Essenz des Lebens, seine Schönheit und Würde, liegen in seiner Ganzheit.
In Wirklichkeit lässt sich das Leben nicht in Inneres und Äußeres,
in Individuelles und Soziales oder in Politisches und Wirtschaftliches aufteilen.
[...]
Die Konflikte beginnen im Denken, wenn wir an Fragmentierung glauben,
an ihr festhalten und die Ganzheit ignorieren.
[...]
Wenn wir die begrenzte Fragmentierung des Verstandes überwinden und seine Beschränkungen hinter uns lassen, werden wir in der Ganzheit neu erwachen und die subtile, feine, vitale Verbundenheit mit allen Wesen erleben. Dann lösen sich alle Trennungen zwischen dem Ich und dem Nicht-Ich, dem Mein und dem Dein, zwischen Innen und Außen in Bewusstsein und Eins-Sein auf.
aus: Vimala Thakar: Spirituality and Social Action - a holistic approach, S. 6-13; eigene Zusammenstellung