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10. dezember:
Draußen tropft es überall. Über Nacht ist auch der letzte Schneerest weggeregnet. Jetzt ist die Luft frisch und klar, lädt ein, das Haus zu verlassen, mich ganz von dieser frischen Luft durchströmen zu lassen. Und sonst nichts weiter zu tun.
Es öffnet sich die 10. Tür des klaerwerk berlin Adventskalenders:
Ich habe mich oft gefragt, ob nicht gerade die Tage,
die wir gezwungen sind, müßig zu sein,
diejenigen sind, die wir in tiefster Tätigkeit verbringen?
Ob nicht unser Handeln selbst, wenn es später kommt,
nur der letzte Nachklang einer großen Bewegung ist,
die in untätigen Tagen in uns geschieht?
Jedenfalls ist es sehr wichtig, mit Vertrauen müßig zu sein,
mit Hingabe, womöglich mit Freude.
Die Tage, da auch unsere Hände sich nicht rühren,
sind so ungewöhnlich still,
dass es kaum möglich ist, sie zu erleben,
ohne vieles zu hören.
Rainer Maria Rilke
11. dezember:
Heute Morgen sitze ich und lausche in mich hinein. Alles fühlt sich ganz ruhig und friedlich an. Nichts steigt auf.
Und so schaue ich in meinen Zitateschatz. Und siehe da...
Es öffnet sich die 11. Tür des klaerwerk berlin Adventskalenders:
Die größten Ereignisse,
das sind nicht unsere lautesten,
sondern unsere stillsten Stunden.
Friedrich Nietzsche
12. dezember:
Was ist heute Morgen präsent? Ist es ein körperliches Empfinden? Sind es Gedanken? Und welche Gefühle lösen diese Gedanken aus?
Es ist hilfreich, immer wieder diesen Schritt zurückzutreten und zu betrachten, was gerade passiert, was gerade in mir passiert, was ich tue.
Und was dann passiert.
Es öffnet sich die 12. Tür des klaerwerk berlin Adventskalenders:
Wenn die sich verändernden Zustände unseres Körper-Geistes
einfach so gelassen werden,
ohne Bewertung,
ohne den Willen, sie zu kontrollieren oder zu unterdrücken,
dann entsteht aus sich selbst heraus eine neue Stille.
Toni Packer