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7. dezember:

 

Häufig wird seit einiger Zeit das Wort "Alternativlosigkeit" verwendet.

Alternativlosigkeit ist ein Wort, das bei mir ein Enge-Gefühl hervorruft, das suggeriert, es gibt nur einen Weg. Etymologisch hängen eng und ängstlich miteinander zusammen, Angst heißt: das, was zur Enge gehört.

 

In meiner Arbeit in der Team- und Organisationsentwicklung und im Dialog geht es darum, Wege aufzuzeigen, zu erkennen, dass es immer mehr als nur einen Weg gibt, dass Einwände und Bedenken Ressourcen sind, die es nicht auszuklammern sondern einzuladen gilt um das Spektrum der Möglichkeiten zu erweitern, wieder weit zu werden. Ein Einladen der Vielfalt, der vielen Perspektiven.

 

Was kann ich tun, wenn ich heute merke, dass es eng wird in Kopf und Herz, und vielleicht auch ängstlich?

Der erste Schritt ist, es zu bemerken.

Der nächste Schritt ist, mich zu entspannen, körperliche und geistige Anspannung zu lösen (dazu kann auch die Übung vom 2. Dezember helfen).

Und das Gespräch mit anderen suchen, mehr Perspektiven einladen, neue Möglichkeiten gemeinsam erforschen.

 

Es öffnet sich die 7. Tür des klaerwerk berlin Adventskalenders:

 

Jedes Ding hat drei Seiten:

Eine, die Du siehst,

eine, die ich sehe

und eine,

die wir beide nicht sehen.

Chinesische Weisheit

 

 

8. dezember:

 

Angst anschauen bedeutet nicht, weiter ängstlich zu sein,

sondern ein neues Element tritt ein.

Es ist ein Wachsein in der Präsenz von aufgeregten Körpergefühlen,

die im Moment des Wachseins oder der Aufmerksamkeit sich nicht unbedingt in weitere Gedanken umsetzen müssen, sondern da sind zur Inspektion:

Wie fühlt es sich an? Was ist die Reaktion darauf? Warum …

Und nicht "ach, wegen dem und dem", was das Gehirn so aus seinen Akten zieht, was eine gute Erklärung ist.

Eine Frage ins Unbekannte, ins Nichtwissen richten,

ohne nach Erklärungen zu suchen.

...

Und da ist nichts in diesem Leben zu gefährlich,

um es sich anzuschauen,

um ihm zuzuhören,

es zu erfühlen im Wachsein.

nach Toni Packer

 

 

9. dezember:

 

Heute Morgen tanzen Schneeflocken vor dem Fenster ihren ruhigen Reigen. Die Pflanzen auf meinem Balkon werden zu lichten Skulpturen. Alles ist mit zartem Weiß bedeckt. Eine ganz neue, frische Welt entsteht vor meinen Augen.

 

Es öffnet sich die 9. Tür des klaerwerk berlin Adventskalenders:

 

Schläft ein Lied in allen Dingen,

die da träumen fort und fort,

und die Welt hebt an zu singen,

triffst Du nur das Zauberwort.

Joseph von Eichendorff