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4. dezember:
Die zwei Wölfe
Ein alter Mann aus dem Stamm der Navajo erzählte seinem Enkel eine Geschichte:
"Manchmal habe ich das Gefühl, dass in mir ein Kampf tobt - ein Kampf zwischen zwei Wölfen. Der eine Wolf ist der Wolf des Zorns und Neids, der Sorgen, des Vorwurfs, der Gier und Arroganz, des Selbstmitleids, der Schuld, der Ablehnung, der Minderwertigkeit oder Überlegenheit; der Angst vor der Heilwerdung von Körper und Seele und davor, dass das, was die anderen gesagt haben, wahr sein könnte; der Angst, in den Mokassins eines anderen zu laufen, um nicht mit seinen Augen sehen und seinem Herzen fühlen zu müssen, wie sich die Wirklichkeit aus seiner Sicht darstellt, so dass ich an hohlen Ausreden festhalten kann, die ich im Inneren längst als falsch erkannt habe.
Der andere Wolf ist der Wolf der Freude, des Friedens, der Liebe und Hoffnung, der Gelassenheit, Bescheidenheit und Güte, des Mitgefühls für jene, die mir geholfen haben, wenngleich ihre Bemühungen nicht immer perfekt waren, der Bereitschaft, mir selbst und anderen zu vergeben. Er lebt in Einklang mit allem um ihn herum und nimmt nicht übel, was nicht als Beleidigung gemeint war."
Nachdem der Enkel eine Weile über die Worte seines Großvaters nachgedacht hatte, fragte er: „Sag mir, Großvater, welcher der beiden Wölfe wird nun gewinnen?"
Der alte Mann lächelte und sagte leise: "Der, den ich füttere."
nach John Izzo und Sacinandana Swami
5. dezember:
Die Stille zwischen den Noten
ist genauso bedeutsam
wie die Noten selbst.
Wolfgang Amadeus Mozart
6. dezember:
Eine neue Woche liegt vor mir. Offene Weite. Unendlicher Gestaltungsraum.
Eine Einladung, das Noch-Nicht-Gefühlte zu fühlen, das Noch-Nicht-Denkbare zu denken, das Noch-Nicht-Getane zu tun.
Es öffnet sich die 6. Tür des klaerwerk berlin Adventskalenders:
Ich will überhaupt lauter Unmögliches;
aber lieber will ich das wollen,
als mich im Möglichen schön zurechtzulegen.
Franziska zu Reventlow