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7. dezember:

 

Samstagmorgen.

Allein das Wissen, dass heute Samstag ist, entspannt mich schon.

(Was mir zeigt, dass Gedanken mich nicht nur in Stress versetzen oder gar ängstigen können, sondern dass sie mich auch beruhigen können.)

Jetzt, am Wochenende, kann ich "einen Gang runterschalten". Ich kann Verlangsamung zulassen.

Das ist auch eine der Kernfähigkeiten im Dialog: Indem ich bewusst das Tempo rausnehme, gelingt es mir besser, nicht mehr reflexartig zu reagieren, zum Beispiel auf Äußerungen anderer Menschen und auch auf meine eigenen Gedanken.

 

Es öffnet sich die 7. Tür des klaerwerk berlin Adventskalenders:

 

Verlangsamung zulassen

Innere Verlangsamung zulassen, mir Zeit lassen, meine aufsteigenden Gedanken und Gefühle und meine Reaktionen darauf zu betrachten.

Äußere Verlangsamung zulassen durch langsamere Bewegungen, langsameres Sprechen, Schweigen und Pausen.

 

 

8. dezember:

 

Ein stiller Sonntagmorgen.

Die Adventszeit gilt ursprünglich als eine Zeit der Stille und des nach innen Gehens. 

Davon handelt auch die heutige kleine Geschichte.

 

Es öffnet sich die 8. Tür des klaerwerk berlin Adventskalenders:

 

STILLE 

Eines Tages kamen einige Wanderer zu einem  Mönch, der in einer Einsiedelei auf einem Berg wohnte.

Sie fragten ihn: "Was für einen Sinn siehst du in Deinem Leben in der Stille?" 

Der Mönch war mit dem Schöpfen von Wasser aus einem tiefen Brunnen beschäftigt. 

Er sprach zu seinen Besuchern: "Schaut in den Brunnen. Was seht Ihr?" 

Die Leute blickten in den tiefen Brunnen: "Wir sehen nichts!" 

 

Nach einer kurzen Weile forderte der Mönch die Leute erneut auf: "Schaut in den Brunnen! Was seht Ihr jetzt?" 

Die Leute blickten wieder hinunter: "Ja, jetzt sehen wir uns selber!"

Der Mönch sprach: "Als ich vorhin Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig. Jetzt ist das Wasser ruhig. 

Das ist die Erfahrung der Stille: Man sieht sich selber!

Und nun wartet noch einen Augenblick." 

 

Nach einer Weile sagte der Mönch erneut: "Schaut jetzt in den Brunnen. Was seht Ihr?" 

Die Menschen schauten hinunter: "Nun sehen wir die Steine auf dem Grund des Brunnens." 

Da erklärte der Mönch: "Das ist die Erfahrung der Stille.

Wenn man lange genug wartet, sieht man den Grund aller Dinge." 

aus: Gabriele Steinbach, www.geschichten-netzwerk.de

 

 

9. dezember:

 

Alles Leben ist Bewegung. 

Manche Bewegungen, wie die von Kontinenten, sind so langsam, dass wir sie nicht wahrnehmen können. Andere wiederum sind blitzschnell, wie die einer Katze, wenn sie nach scheinbar regungslosem Verharren plötzlich nach vorne oder oben schnellt um eine Maus oder einen Vogel zu fangen. 

Dabei widersprechen sich Stille und Bewegung nicht. Denn Stille bedeutet nicht Starre, starr sein. 

Leichte Bewegung tut nicht nur meinem Körper gut, sie versorgt auch das Gehirn mit Sauerstoff und steigert mein ganzheitliches Wohlbefinden.

 

Es öffnet sich die 9. Tür des klaerwerk berlin Adventskalenders:

 

Lege alles aus der Hand.

Beginne, Dich zu strecken, zu räkeln und zu dehnen, vielleicht gähnst Du auch nochmal ausgiebig. 

Und dann folge einfach Deinem Körper, seinen Bewegungen. Dein Körper weiß genau, was er braucht.

Vielleicht möchtest Du aufstehen, das Fenster öffnen und Dich weiter in alle Richtungen strecken und dehnen.

Vielleicht möchtest Du auch anfangen, Dich ein bisschen zu schütteln, die Arme und Beine ausschütteln und den ganzen Körper in eine Schüttelbewegung bringen. Vielleicht wippst Du dabei mit den Füßen oder hüpfst ein bisschen. 

Spüre einfach welche Bewegungen gerade aus Dir heraus wollen, wechsle ab und mache sie so lange, wie es sich gut für Dich anfühlt. 

Wenn Du Dich genug bewegt hast, dann komme langsam zur Ruhe. 

Bleib noch einen Moment ruhig stehen oder sitzen und beobachte Deinen Atem. 

Zum Abschluss trinke etwas.